BUCH REZENSION „DAS GROSSE DISKUS BUCH“

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Das Grosse Diskusbuch
Bernd Degen und 14 weitere Autoren
336 Seiten, hardcover, erschienen 2008 im
bede-verlag GmbH– D-94239 Ruhmannsfelden
ISBN: 978-3-89860-159-7
Euro 29,80 (D), Euro 30,70 (A) 

 

 

 

 

 

 

Ein weiteres Diskusbuch im bede-verlag, man fragt sich Warum? Offensichtlich um einem in letzter Zeit sehr erfolgreichen richtig großem und durchweg auf Erfahrungswerten und tatsächlich erlebtem aufgebauten Diskusbuch, daß in einem anderen Verlag in zwei Bänden erscheinen soll (der erste richtig große Band ist fast vergriffen), zuvor zu kommen. Sogar die Aufmachung und die Titel einiger Kapitel sind fast identisch von dem erschienen Band 1 und zu erscheinenden Band 2. Allerdings kannte der Verleger nicht die geringste Ahnung vom Inhalt des noch kommenden

Band 2.
Aber zum Buch selbst: Es beginnt mit der Geschichte der Entdeckung, die Hundert Mal beschrieben wurde und trotzdem hier gleich falsch, denn nicht der Heckel-Discus wurde Pompadour in den USA und sonstwo bezeichnet, sondern der Braune Diskus. Über die Anfangszucht war viel bekannt, aber nicht dem Schreiber dieses Kapitels, auch nicht, dass die ersten regelmäßigen Diskusimporte erst Mitte der 1960er Jahre begonnen haben. Und das noch niemals ein Diskus in der Rio Branco Mündung gefangen wurde. Auch scheint er niemals im Rio Negro gewesen zu sein, bzw. es wurde nicht recherchiert, denn es gibt praktisch keine unterschiedlichen Wasserverhältnisse vom Heckel-Diskus-Fangort bis nach Manaus, noch gibt es Weißwasser in der Umgebung von Manaus. Auch hat der Wildfangboom in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre begonnen (es gab praktisch keine Nachzuchten) und nicht erst später, aber damals hatte der Schreiber nichts mit Diskus am Hut.
Bei der Klassifizierung der Diskusfische sieht es noch schlimmer aus. Offensichtlich hat hier jemand etwas geschrieben von dem er keine Ahnung hat (Taxonomie) noch hat dieser richtig die wissenschaftlichen Arbeiten gelesen. Hier nur ein paar der Fehler:
1.    Kommen im Amazonasstrom selbst keine Diskus vor;

2.    Die „Gelehrten“ streiten sich nicht darüber wie viele Arten es gibt, das ist in der

       Revision von 2007 genau festgelegt und auch bei Eschmeyer so vermerkt und

       Fragen sind im Moment nur bei dem Schreiber offen, nicht in der Wissenschaft

       oder der Taxonomie.

3.    Pellegrin stellte 1904 keine Gattung auf, das tat Heckel 1840, noch eine Art.

       Pellegrin beschrieb lediglich eine Variante, die er S. discus var. aequifasciata

       var. nov. nannte (und noch dazu nicht aequifasciatus, das kam viel später).
4.    Die von L. P. Schultz 1960 veröffentlichte „Review“ mit 3 (drei) Unterarten und

       nicht 2 wie erwähnt, hatte ihre Gültigkeit nur bis 1986 (und nicht 2005 wie

       erwähnt) als Kullander alle Unterarten einzog.
5.    Eine sogenannte „klassische“ Wildfangvarianten Einteilung gibt es nur bei

       Diskusliebhabern und das ist der Braune, Blaue, Grüne und Heckel-Diskus, aber

       nicht in der Wissenschaft. Die hier gelistete „klassische“ Einteilung gibt es nur in

       diesem Buch (und eventuell anderen im bede-verlag) und im Kopf derjenigen, die

       wissenschaftliche Erkenntnisse nicht Wahr haben wollen. 
6.    Über den Symphysodon discus werden auch unkorrekte Angaben gemacht, z. B.

       erreichte Natterer erst 1830 Amazonien (nicht 1820); ist der S. discus nicht nach

       seinem Erstbeschreiber benannt, sondern nach der Form; gab es bisher kein

       Fundortnachweis eines Blaukopf-Heckel-Diskus im Rio Jauaperi; kommen keine

       S. discus im Lago Nhamundá vor.
7.    Bei Symphysodon willischwartzi (seit 1986 ein Synonym zu S. discus) war nicht

       Axelrod der Fänger, sondern ein Caboclo von Willi Schwartz und der Typus wurde

       Untersucht (von Kullander) und einwandfrei als S. discus Heckel, 1840 bestimmt

       und ist keine natürliche Kreuzung noch eine Unterart. Dazu kommt das auch noch

       auf Seite 11 unten ein Diskus abgebildet ist, der nichts mit dem ehemaligen als

       S. discus willischwartzi Burgess 1981 zu tun hat. Das Foto zeigt einen S. haraldi,

       den sogenannten „klassischen“ Blauen Diskus.
8.    Auch die Beschreibung über den Symphysodon aequifasciatus axelrodi Schultz,

       1960 (= ein Synonym zu S. haraldi) weist einige Unkorrektheiten auf: Der

       Ichthyologe Schultz (Beschreiber), der die Unterart Axelrod widmete, war niemals

       in Amazonien; Axelrod war 1959 zum ersten Mal in seinem Leben in Amazonien

       und nicht „seit vielen Jahren“ zuvor; Axelrod hat nicht den Roten Neon entdeckt,

       sondern H. Sioli (geschweige denn gefangen, er hat den Roten Neon in einem

       petshop von New Jersey erstanden); Axelrod war nicht an der „Krone der

       Aquaristik“ beteiligt, noch an einem Fang, höchstens W. Pretorius, F. Cochu,

       A. Bleher, W. Schwartz u. a.; es gibt keine Curipera-Diskus.
9.    Unter Symphysodon aequifasciatus haraldi Schultz, 1960 (= S. haraldi) sind

       ebenfalls fehlerhafte Texte zu finden, wie: Die meisten Blauen Diskus kommen

       nicht aus dem Purus und Manacapuru liegt nicht am Purus, sondern am

       Ausfluß des Rio Manacapuru – sehr weit vom Rio Purus entfernt.
10.  Ganz besonders fehlerhaft sind die Texte über Symphysodon aequifasciatus

       aequifasciatus Pellegrin, 1904  (= S. aequifasciatus): Im Rio Tefé kommen

       flächige aber nicht stark gezeichnete mit roten Punkten vor – letzteren werden

       hauptsächlich im Lago Tefé, im Jutai-, Coari- und Japuragebiet gefangen; nicht

       die senkrechten Binden sind beim Grünen Diskus ausschlaggebend (und treten

       niemals besonders hervor, sondern sind bei S. aequifasciatus fast immer

       einheitlich); asiatische Züchter bekamen Tefé-Diskus schon Ende der 1960er

       Jahre und nicht erst vor 12 Jahren; asiatische Züchter haben niemals mit

       Wildfängen gekreuzt, das taten die Deutschen und sie (die Asiaten) kauften

       die Tefé-Kreuzungen …; sogenannte „Royal Green“-Diskus haben nichts mit

       den „Royal Blue“-Diskus gemeinsam, sie haben lediglich die roten Punkte über

       den gesamten Körper, manchmal in form von Streifen, verteilt; die Wissenschaft

       teilt die 3 Arten nicht in Braun, Grün oder Blau ein, sie schlagen höchsten ein

       „common name“ vor.
11.  Offensichtlich hat der Schreiber auch Zweifel (bei: Erste Zweifel), denn weder

       sind Grüne, Braune und Blaue 3 Arten sondern nur 2 (S. aequifasciatus = Grün;

       S. haraldi = Braun/ Blau), noch lassen sich die 3 Arten (S. discus,

       S. aequifasciatus, S. haraldi) beliebig kreuzen, weder in der Natur, noch im

       Aquarium. (Das ist übrigens ausführlich und wissenschaftlich dokumentiert.)
12.  Nachdem der Schreiber die Arbeiten von Kullander u.a. übersehen hat, erwähnt

       er nun die Arbeit von Ready, Ferreira & Kullander, 2006.  Allerdings hat er auch

       diese (offensichtlich) nicht richtig gelesen, denn es werden dort, nachdem Géry &

       Bleher schon 2004 von 3 Arten sprachen, ebenfalls 3 Arten gelistet. Hinzu kommt,

       dass er übersehen hat, dass diese Arbeit auf rein genetischen und nicht

       morphologischen Resultaten basiert. Es werden lediglich die roten Punkte für die

       dritte Art, die sie S. tarzoo nennen, erwähnt. Auch dass es zu Pellegrins

       Zeiten kein Formalin gab und die Tiere in Alkohol lagern zeugt von Unwissen.
13.  Auch unter der Überschrift Symphysodon aequifasciatus tarzoo (den Ready et al.

       als S. tarzoo listen und diesen Namen vorschlagen, aber nicht wissenschaftlich

       beschreiben) sind erhebliche Mängel zu sehen: Die Publikation wo der Artikel von

       Lyons mit dem „Unofficial name“ Symphysodon Discus Tarzoo erschien, ist mit

       Datum 1960 versehen und nicht 1959; in Bleher et al., 2007 steht deutlich auf

       Seite 140 (mehrmals), dass die Publikation von 1960 am 28. November 1959

       erschienen sein soll (ganz korrekt zitiert und vom Schreiber nicht gelesen)

       und in der Wissenschaft zählt das Publikationsdatum.
14.  Auch des Schreibers Aussage über die Revision von Bleher, Stölting, Salzburger

       & Meyer, 2007, ist fehlerhaft und unkorrekt: Er übersah, dass die Fundorte in

       dieser Arbeit viel weiter auseinander liegen als bei allen anderen genetischen

       Arbeiten; dass die „Überlegung Blehers“, dass es 3 Arten gibt schon seit

       Anfang des Jahrhunderts bekannt und seit 2004 publiziert ist; dass Prof. Axel

       Meyer, ein weltweit anerkannter Genetiker, die hier publizierte Aussage in 

       dieser Form niemals getroffen hat noch eine Genehmigung gab ihn zu zitieren

       (das kann Konsequenzen haben – pers. Mitteilung); ein Holotypus mußte nie

       festgelegt werden, denn den gibt es schon lange, es wurde nur ein Lectotypus

       und Paralectotypus für S. aequifasciatus schon 2004 als dringend notwendig

       vorgeschlagen; dass der Artname tarzoo niemals irgendwo – bis heute –

       beschrieben wurde (deshalb ist es ein nomen nudum); dass es zur Zeit der

       Beschreibung von aequifasciata durch Pellegrin 1904 für das heutige Tefé noch

       die Schreibweise Teffé galt und deshalb so publiziert wurde (gemäß

       Originalbeschreibung – auch ein „übersehen“ des Schreibers); das die

       Veröffentlichung von Géry (nicht Gery´) & Bleher 2004 korrekt ist und dass Buch

       Blehers Discus Band 1, Ende 2005 erschien und beginn 2006 überall erhältlich war

       und der Schreiber selbst 7 Bücher am 3.10.2004 bestellt und am 17.05.2006

       erhalten hat; dass die Arbeit von Ready et al. erst am 1. Dezember 2006

       publiziert wurde (in jedem Fall rund ein Jahr später als Blehers Discus Band 1);

       dass Géry (nicht Gery´) & Bleher niemals einen Holotypus festgelegt haben,

       sondern wie erwähnt einen Lectotypus und Paralectotypus und nicht angeblich,

       sondern es publiziert ist; dass die abgebildeten Typen nicht die „angeblichen“!,

       sondern die tatsächlichen Syntypen von Pellegrin im MNHN sind, alle im

       Original mit der Nummer versehen (die an jedem Exemplar befestigt ist); dass

       die roten Punkte zu sehen sind (offensichtlich sieht der Schreiber schlecht,

       daß merkt man auch daran, dass er immer wieder etwas über einem

       Holotypus schreibt der in diesem Zusammenhang niemals auftaucht, weder

       hat es ein Holotypus jemals für aequifasciata – heute aequifasciatus

       gegeben, noch wird es einen geben können da er niemals festgelegt wurde,

       nur durch Pellegrin Syntypen und dann von Géry & Bleher Lecto- und

       Paralectotypen); und das i. M. nur 3 (drei) Arten gelten laut der ICZN

       (International Code of Zoological Nomenclature) hat er auch übersehen,

       denn immer die neueste wissenschaftliche Veröffentlichung ist maßgebend

       und gültig und das sind S. discus Heckel, 1940 –  S. aequifasciatus Pellegrin,

       1904 und S. haraldi Schultz. 1960. Auch die angekündigte „weitere Arbeiten“

       und zuletzt (2008) erschiene genetische Arbeit hat keine neuen Erkenntnisse

       gebracht. Es sind 3 (drei) Symphysodon-Arten anerkannt, wie oben erwähnt.
15.  Bei den Abbildungen der Klassifizierung der Diskusfische sind auch erhebliche

       Fehler aufzuweisen: Seite 20 (u.l.) ist kein Klassischer Heckeltyp sondern eine

       Kreuzung von S. haraldi x S. discus von Willi Brockskothen;  Seite 21 ist weder

       oben links noch oben rechts ein Heckel-Diskus zu sehen, es sind beides Blaue

       Diskus (= S. haraldi); auf den Seiten 22 u. 23 sind Braune Diskus mit unkorrekten

       Fundortangaben, wie Curipera oder Mata Limpa (gibt es beide nicht, nur im

       Handel), ebenso auf Seite 27; auf Seite 24 wird als Tefé Diskus eine asiatische

       Nachzucht gezeigt (o. r.) und Seite 25 (u. l.) ist kein flächig Grüner Diskus.
Erhebliche Fehler, Unkorrekte und irreführende Aussagen, falsche Karten und Daten sind auch bei Fanggebiete zu finden: Am Ursprung nennt sich der Amazonas Nevado Mismi und nicht Gayco; über 100.000 Flüsse formen den Amazonas, nicht 1000; Sichtweite im Weißwasser ist nur etwa 5 cm nicht ein halber Meter; das Foto auf Seite 28 vom Zusammenfluß ist seitenverkehrt; auf Seite 29 (11) sind keine Jatapu Diskus, die kommen da nicht vor; Hustinx nennt Grüne Diskus S. aequifasciatus aequifasciatus ? und erwähnt, dass bei hohen Wasserständen nachts gefischt wird? (wenn alles überschwemmt ist, hat bisher noch niemand geschafft…); die Karte auf Seite 31 zeigt kein Verbreitungsgebiet von Diskusfischen, aber den unteren Amazonas von Manaus bis zur Mündung?; er war in Nhamundá aber weiß nicht wie man es schreibt und laut Hustinx fließt der Solimoes (= Solimões) Richtung Peru um da in den peruanischen Amazonas überzugehen (S. 32) – hat sich etwa der Amazonasstrom gewendet und fließt jetzt in den Westen, ebenso der Rio Japura (=Japurá)?; auf Seite 33 ist ein „Tefé-Discus aus dem Japura“ abgebildet?; und auf Seite 34 gibt es Crenicichla temensis – eine neue Art oder Cichla temensis?
Diskusfang in Amazonien: Seite 36 ist ein Diskus bei Curipera gefangen? (nur: Den See gibt es nicht); die Trockenperiode soll laut Hustinx und Kleykers von August bis Februar dauern, aber wo (Amazonien ist größer als Europa)?; ebenfalls auf S. 38 sollen im November an den meisten Stellen Diskus gefangen werden (sicher nirgends im unteren Amazonasgebiet); S.40 soll die „Policia militar“ Kontrollen machen – war noch niemals der Fall in Brasilien, es ist die Policia Federal; auf S. 41 gibt es wieder eine neue Art: „Cichlasoma ocelaris“ (ist das eine Erstbeschreibung? oder Cichla ocellaris?); „Project Piaba“ war noch nie bei der IBAMA anerkannt, existiert auch schon lange nicht mehr; und Positivlisten werden nicht „überreicht“ sondern sind auf der IBAMA Webseite abrufbar; noch niemals waren Süßwasserrochen Konsumfische, weder in Brasilien noch sonstwo in Südamerika; es gibt keine Liste der „nicht mehr zu exportierenden Spezies“ sondern nur eine Positivliste.
Vom Fang bis zum Exporteur sind ebenfalls unkorrekte Aussagen, wie: Rote- Neon-Netze werden „auch“ zum Diskusfang eingesetzt?; Fänger in Amazonen pflanzen keine Bananen an (das macht fast jeder); auf S. 43 erfahren wir das Grüne Diskus in einem pH-Wert von 7 aufwachsen, aber wo? – sicher nicht in Amazonien; auf S. 47, dass die Flugzeuge kein Druckausgleich haben (wie wir wohl da immer überleben?); auf S. 48 steht dass in Brasilien (ein großes Land) „Das ganze Jahr hindurch herrlichen schöne, tropische Temperaturen and ab und zu regnet es mal kräftig“ und an der „Küste ein mildes Klima mit Wintertemperaturen“ – aber wo? (die Küsten ist etwa 4000 km  lang von Norden nach Süden); bei einem sogenannten „Friagem-Regen!“ sollen die Temperaturen auf 10 °C sinken (das würde sicher kein Caboclo überleben geschweige denn die Tiere); „Immer wieder tauchen in Brasiliens Wälder diese Plastikboxen auf“ – aus dem nichts?
Ebenso bei den Importvorbereitungen gibt es viele Ungereimtheiten, wie z. B.: auf Seite 54, dass Maismehl (was es noch niemals in Amazonien gab) in die Diskusbehälter fallen kann?; auf S. 57 erfährt man, dass die Hauptfangzeit Oktober bis März geht (wenn alles unter Wasser ist)?; auf S. 60 das vor 18 Jahren die Diskusfische während der Hälterung nicht gefüttert wurden und erst Herr Degen es den Exporteuren beigebracht hat? (fragt sich nur wie die Diskusfische zwischen Ende der 1950er bis zu seinem Besuch 1990 überlebt haben…); und dass Sauerstoff für Diskusfische wichtiger ist als Wasser (man lebt von der Luft); auf S. 69 erfährt man wieder das doch Heckel-Diskus im Jatapu vorkommen? (vorher war es im Uatumás); auf S. 70 wird vom Blitzlicht die Reflektion im Auge des Diskusfisches als „typische Verätzung“ dargestellt (o.l.); und dass „bei Heckel-Diskus die höchsten Verluste vom Fang bis zum Heimataquarium vorkommen“? und frisch Importierte immer Probleme haben sie (= unbekannt unter Exporteuren und Importeuren während der letzten 50 Jahren); auf S. 72 erfährt man schließlich, dass wir alle es bisher immer falsch gemacht haben:  Das Transportwasser soll nicht dem Aquarienwasser angeglichen werden; dass ein Temperaturschock dem Fisch nichts ausmacht und auch kein Unterschied im Leitwert…!
Bei Wichtige Hinweise beim Kauf von Diskusfischen erfahren wir als erstes, dass Diskusfische Kampftiere sind, also aggressive Fische. Sie haben nicht wie einige andere Cichliden „auffällige Flecken oder andersartige Markierungen auf den Flossen oder auf den Kiemendeckeln, die von besonders verletzlichen Körperbereichen ablenken und in anderen Fällen den Körperumriß optisch vergrößern“ und sind deshalb offensichtlich wehrlose Fische (fragt sich nur wieso es immer noch Menschen gibt die solch „aggressive“ Diskusfische halten, bzw. halten können…). Und es geht weiter: „In der Natur  löst das Beschwichtigungsverhalten des schwächeren, unterlegenen Fischs in der Regel eine Angriffshemmung beim Überlegenen, dominanten Diskus aus, zumal sich der unterlegene weiteren Angriffen durch Flucht entzieht … Dadurch kann es unter solchen – zu beengten – Verhältnissen zur Tötung von unterlegenen kommen, was in der Natur nicht geschehen würde.“ Wir erfahren also auch, dass der Autor in Amazonien unter Wasser Verhaltensforschung betrieben hat. Aber es kommt noch schlimmer: Man erfährt das nach einer herausgebildeten „Rangordnung“ das Verhältnis unter den Diskus stabil werden soll, aber dann jeglicher weiterer „Eingriff durch den Aquarianer katastrophale Folgen nachziehen kann“ was durch neuen Fischbesatz, oder Veränderung der Einrichtung passiert und sich die Diskus erneut zerfleischen. Und das schlimmste was man überhaupt machen kann ist ein Wasserwechsel, den „ein Wasserwechsel läßt die Aggressionen … eskalieren …“. Also kein Wasserwechsel mehr. (Zum Glück steht an einer Bildunterschrift: „Insgesamt sind Diskusfische aber wenig streitsüchtig…“)
Weiterhin erfahren wir, dass „ausgewachsene“ Diskusfische (wie groß ist denn „ausgewachsen“?) farblich zueinander passen sollen; dass während der Wachstumsphase krank gewordene Diskus in der Körpergröße gerne zurück bleiben oder sie bekommen eine längliche unschöne Form (das es aber mit dem Futter zusammen hängen könnte wird nicht erwähnt); wir erfahren, dass beim Diskusfisch die Pupille in der Augenmitte schwarz ist und bei einem Albino Rot (wußte sicher niemand); dass man in seinem Auge sieht ob er gesund ist (erkennt also jede Krankheit – schau ihm nur in die Augen), allerdings sollten die Augen „ohne Defekt sein“ und „dunkle, ja sogar schwarze Augen deuten auf Krankheit hin“ steht dann wo anderes! Da muß man sich Fragen: Wie soll das Auge denn aussehen, schwarz oder nicht schwarz? Aber zum Glück wird einem mitgeteilt, daß es „Heute auch schon Albinodiskus“ gibt (und was war da vor etwa 40 Jahren?). Heckel-Diskus sollen meistens bernsteinfarbige Augen haben (Herr Göbel sagt: „Alle Heckel-Diskus müssen ein rotes Auge haben“) und das Grüne Diskus meistens Rote Augen haben (und wenn man sich ein paar hundert Diskus ansieht, weiß man, dass keine dieser Aussagen zutrifft). Bei „Löcher in der Kopfpartie“ lernt man, dass die gefürchtete Lochkrankheit durch ziemlich gleichmäßig geformte, kleinere Löcher erkennbar ist, aber auf Seite 86 sind die Löcher ganz ungleichmäßig (auch auf S. 288 u. 289)… und sie schwer heilbar ist? (was aber Untergasser später nicht schreibt).
Bei „Kiemen – und Streifenfehler“ erfährt man, dass  Diskus mit Kiemendeckelfehler für eine Weiterzucht auszuschließen sind (warum? ist nicht vererbbar!) und das Streifenfehler immer häufiger zu beobachten sind (was auch davon zeugt, dass der Schreiber noch nicht viele Diskus gesehen haben kann). Wir erfahren auch, dass nur „Normale“ Diskus neun dunkle Senkrechtsreifen haben und nur die „Neuzüchtungen aus Südostasien dreizehn, vierzehn oder gar fünfzehn Senkrechtstreifen ausweisen“ (offensichtlich hat der Schreiber keine der wissenschaftlichen Arbeiten gelesen und sich keine Publikation über Wildfänge angesehen noch andere Züchter gefragt…).
Unter „Ausgezogene Flossen“ wird einem erzählt, daß nur Nachzuchtdiskus lange Flossen und Flossenfahnen aufweisen wobei die gute Fütterung die Hauptursache dafür sein soll und weil Diskusfische in der Natur am Existenzminimum zehren ihnen keine Flossen wachsen … Also der Schreiber nimmt an, dass es in der Natur keine ausgezogenen Flossen gibt… (und die Wissenschaft kann da sicher nicht helfen, aber ganz sicher das Auge). Eine weitere Aussage aus Unkenntnis. So lang ausgezogene Flossen wie sie bei Diskusfischen in der Natur auftreten hat noch kaum ein Züchter fertig gebracht (siehe Literaturnachweis unten, der beim Grossen Diskusbuch völlig fehlt – außer beim Untergasser-Beitrag). Auch sollen Diskusfische im Aquarium eher ablaichen – nach 10 Monaten geschlechtsreif sein – als in der Natur (obwohl sie dort nach 8-9 Monaten ablaichen, denn sie wachsen in der Hochwasserperiode schneller auf als im Aquarium durch die Hülle und Fülle an Nahrungsangebot…).
Unter Pflege im Aquarium und  Streßfaktoren erfahren wir erneut nicht wie groß ein „ausgewachsener“ Diskus sein muß, um es mit der vorgegeben Wassermenge zu vergleichen (60 l = 1 Diskus?), aber man bekommt gezeigt und gesagt, dass wenn Diskusfische unter einer Wurzel stehen, sind sie unter Streß. Also: Alle  Wurzeln entfernen und ganz Amazonien abbrennen (oder kahlschlagen) denn das heißt dann das alle Naturdiskus 24 Stunden am Tag unter Streß stehen (und das will man wirklich nicht…). Und bitte Wurzelhölzer vermeiden, die Diskus haben dann keinen Streß und können „majestätisch durch das Aquarium schwimmen“ wozu „Pflanzen bestens geeignet“ sind. Man bekommt auch gesagt nicht plötzlich das Licht am Abend auszuschalten, denn die „Diskusfische können sich nicht auf die Nacht vorbereiten“ und „irren noch umher.“ Auch ein Nachtlicht wird vorgeschlagen für Diskusfische, denn sollten sie ablaichen oder Junge führen, dann können die Eltern sich nachts problemlos um ihre Jungen kümmern…? (In der Natur brennt auch ein Nachtlicht? Sicher werden auch deshalb in Amazonien immer mehr Staudämme gebaut damit den Diskus nicht das Licht ausgeht …)
In „Das Verhalten“ unter „Geeignete Mitbewohner“ erfahren wir das es in der freien Natur völlig unterschiedlich ist zu dem was wir aus unserem Aquarium kennen (wer hätte das gedacht?). Man spekuliert wer wen jagd in Amazonien (weil man nie da war oder sich nicht informiert) und sagt einem, dass Diskusfische andere Fische fressen… (nur in der Natur nicht…) und führt Diskussionen: „Bis vor kurzer Zeit galten Salmler nicht als typische Mitbewohner…“ was bedeutet, dass die schon vor über 40 Jahren in den Diskusgemeinschaften schwimmenden Rote Neon, Rotkopf- und auch Kirschflecksalmler keine Salmler waren (aber was sonst?). Erst „Ende der 90er Jahre sollen Aquarianer sich Gedanken gemacht haben ob es möglich wäre, Diskusfische und Salmler ohne größere Probleme zusammenzuhalten“. Entweder war der Schreiber dann erst geboren, oder unterließ es sich zu erkundigen. Man erfährt, dass Beilbauchsalmler das Maul nach oben haben und mit den Augen das Leben außerhalb vom Wasser beobachten (von unten kommende Raubfische sehen sie nicht…),  sie sind dafür vorherbestimmt (?). Aber das ist noch nicht alles: sie können auch „3 bis 5 m über die Wasseroberfläche springen“ (wieso gibt es noch welche in Aquarien?). Man hat schlichtweg die Fische nie beobachtet und auch keine der Publikationen und Reportagen von BBC, Stan Weitzman u.a. beachtet, die schon vor Jahrzehnten gezeigt und bewiesen haben, dass sie genau das nicht tun … (sie können nur hoch hüpfen, wie auch der afrikanische Schmetterlingsfisch um dem herannahenden Feind zu entwischen). Aus der Familie Gasteropelecidae sollen 3 Gattungen für die Aquarianer interessant sein (es gibt aber nur 3). Man lernt neues wie: Das Scheibensalmler „Pflanzen fressende Piranhas“ sind; dass Anostomus und Leporinus manchmal Diskusfische angreifen und Rote Neon verzehrt werden, wenn sie nicht ausgewachsen sind (wie groß ist das?).
Man zeigt Pterophyllum altum (die keine sind), die nicht mit Diskusfischen vorkommen und noch viel weniger afrikanische Zwergcichliden oder Kampffische geschweige denn Regenbogenfische, oder Cypriniden wie Rasbora, Danio, Puntius, Trigonostigma oder Aphyosemion Arten. Und ganz sicher keine Schwertträger oder Platys. Wie man solche Fische als Gesellschaftsfische für ein Diskusaquarium empfehlen kann, ist wirklich fraglich … (oder Tierschänderei?)
Dann werden bei den sogenannten L-Welsen Fische empfohlen die ganz sicher den Diskusfischen Schaden zufügen, bzw. sie töten können, wie die gezeigten Hypostomus spp. (dafür gibt es auch genügend Literatur). Auch das alle L-Welse zur Darmatmung fähig sind wurde auch übersehen…
Bei Einrichtung eines Wohnzimmerschauaquariums (nicht fürs Büro, oder sonst wo?) erfahren wir das „Diskusfische fast immer nur in Kellerräumen gehaltert werden“ (offensichtlich hat der Schreiber noch nie ins Internet geschaut, noch sich sonstwo informiert) und man soll sich zu „einem schönen Pflanzenaquarium überreden“ lassen (artgerechte Halterung?). Man empfiehlt Kohlendioxidsysteme (wo anderswo in diesem Buch steht, dass dies Gift sei für Diskusfische und jener Schreiber nicht ganz unrecht hat). Unter „Was ist zu beachten“ lernt man was die wichtigste Regel sei: Das man keine kleinen Diskusfische einsetzen soll denn „Das funktioniert nicht!“ Also man soll nur Diskus ab 12 cm kaufen (?) und „Wenn es noch etwas größer ist, ist dies noch besser“(???), denn die sind ja schon „einjährig 14-16 cm Körpergröße“ (das heißt mit Flossen sind das 18-20 cm, eine Größe die nicht der beste Züchter in Taiwan in einem Jahr schaffen erreichen kann …). Aber es kommt noch besser: „Ein weiter wichtiger Ratschlag ist der, auf echte Naturwurzeln völlig zu verzichten“. Also alle Wurzeln entfernen und den weltweiten Wurzelholzverkauf für Aquarien boykotieren. „Verzichten Sie“ wird erneut geschrieben. Und abschließend: „Dies waren die beiden wichtigsten Regeln…“. (Ich hoffe nur Diskusverkäufer, Züchter, Großhändler, Importeure und Zoofachhändler lesen diese zwei wichtigsten Regeln nicht …). 
Unter „Richtiger Standort“ werden dann 9 (neun) Schauaquarien gezeigt OHNE einen Diskusfisch darin (auf 6 Seiten verteilt).  Dann wird einem unter „Die richtigen Pflanzen“ (gibt es denn auch „Falsche“ oder sind Plastikpflanzen gemeint?) erzählt, dass Pflanzen eine „dramatische Veränderung“ bringen. Und auch (S. 136): „Gerade Wurzeln sind doch ein herrliches Dekormaterial“ (???). Sowie auf Seite 137 „…Unter Wurzeln…stehen die Diskus  besonders gerne…“ (also jetzt haben sie nicht mehr Streß noch sind sie dem Tod nahe…).  Ja man lobt sogar die Wurzeln und „Wenn Diskus hinter  Pflanzen stehen und sich verstecken, ist das nicht befriedigend“ (aber vorher wurde das Schauaquarium voller Pflanzen gelobt und zu den wichtigsten Kriterien gezählt und oben bringen sie ein „dramatische Veränderung“ – was nun?). Und man rät erneut zum Kohlendioxid, auch auf den Seiten 144-145, damit die Pflanzen kräftig wachsen (die Diskusfische sind dabei nicht maßgebend…). Auf Seiten 150-151 wird man aufmerksam gemacht auf „weniger Pflanzen“ und „Planen Sie ein Nachtlicht ein“ (wie in der Natur…) und das reflektierende Blitzlicht in den Augen einiger schöner Heckel-Diskus wird erneut als „…leicht belegt…“ interpretiert. Abgesehen davon, werden immer wieder eingerichtete Aquarien gezeigt mit grobem Kies und anderer schadhafter Diskusaquariumdekoration. Dann kommt wieder unter „Doch lieber ein Naturaquarium“ und gleichzeitig wird einem gesagt das es „…etwas langweiliges“ ist. Also: Pflanzen wieder hinein. Man bekommt auch gesagt, dass es schwierig ist zu sagen wie ein Naturaquarium aussehen soll (obwohl in Deutsch unter google.de rund 3000 Seiten und in google.com zehnmal so viele Seiten mit Beispielen zu finden sind) und man müßte erst einmal klären wie es in der Natur aussieht, was man nicht weiß (man fragt sich immer öfters was der Schreiber überhaupt weiß?). Und erneut: „Würden wir ein Naturaquarium nachbauen … so würde es sich um ein trauriges Aquarium handeln…“ (wenigstens erfahren wir, dass die Natur „traurig“ ist, Frage mich nur warum versuchen wir sie dann zu schützen?…). Aber feiner Sand ist gut. Es wird uns ein „Naturaquarium“ voller Vallisnerien gezeigt (?) und man wird belehrt „…sich auch die Freiheit zu nehmen einmal Aquarienpflanzen einzusetzen die nicht in Amazonien beheimatet sind“?.
Es wird Professionelle Hälterungsanlage über „die Zucht in Südostasien“ berichtet und auf Seite 157 (oben) zwei Fotos gezeigt wobei es sich um „ein neues Farbmuster“ bei Diskusfischen handeln soll, Varianten die schon Hohman in Bad Schwalbach in den 1970er Jahren gezüchtet hat – ganz identische (siehe DISCUS Bleher & Göbel, 1992 und es wurden dort auch die ersten Pigeon Blood Diskus gezeigt und nicht erst bei Degens 1994 erschienen Diskusfische Asiens, da war es schon ein „alter Hut“…).       
Danach kommen 22 Seiten, Texte und große Fotos, von nur einer „Großanlage in Europa“, gefolgt (erneut) von „Großanlage in Südostasien“ und einem wird gesagt, dass diese sich um einiges von den europäischen unterscheiden. Man bekommt auf 14 Seiten hauptsächlich Haie, Abfall, Getreide, Arowanas und Prachtcichliden gezeigt, kaum ein Diskus. Und bei den Arowanas werden die frisch aus Amazonien importierten Osteoglossum ferreirai (schwarze Arowanas) als Babys von den asiatischen Scleropages formosus beschrieben…  
Es folgen 16 Seiten über „Die größte Zuchtanlage Europas“ von Stendker und dann 10 Seiten von „Wasser – Lebenselement für Diskusfische“ (sicher auch für andere Lebewesen geeignet). Es ist zweifelsohne eine gute Auflistung mit vielen Wasserwerten, aber keinem Diskusbiotop, noch Proben eines solchen darin zu finden. Also Werte von anderen Naturbiotopen. Auf den 8 Seiten mit dem Titel „Das richtige Futter“ wird kein Unterschied gemacht zwischen Naturdiskus und Nachzuchtformen (der erheblich ist). Und unter „Lieblingsfutter“ wird einem gesagt, dass fast alle Futtersorten dazu geeignet sind …(?).
Es folgen 34 Seiten mit Erfolgreiche Zucht und sehr großen (oft seitenfüllenden), z. T. sehr schönen Fotos (meist von Horst Linke) und 18 Seiten für Künstliche Aufzucht, wobei auch hier viele seitenfüllende Fotos verwendet wurden (um es das Buch dicker zu machen?). Die folgenden 28 Seiten für Gesunde Diskusfische bestehen aus Texten und Fotos von Dieter Untergasser in seiner gewohnten guten Qualität präsentiert. Allerdings handelt es sich meist um Wiederholungen aus seinen Büchern Gesunde Diskusfische und Großcichliden Band 1 und Band 2,  (ebenfalls im bede-verlag 1991, 1993 erschienen) und Gesunde Aquarienfische (bede-verlag, 2002). Die vorletzten 4 Seiten dieses Kapitels sind den „Parasitenfreien Diskusfischen“ gewidmet, ein altes Thema, und dem Literaturnachweis von Untergasser (dem einzigen in Das Grosse Diskusbuch). Und über die „Medikamenten-Verabreichung nach Degen“ möchte ich mich hier nicht weiter auslassen, denn das könnte (sollte) man eher unter dem Titel bringen: „Tierquälerei“. Das war es schon vor 20 Jahren, ist es immer noch und wird erneut aufgetischt. Kaum zu glauben.
Bei dem Kapitel Klassische Diskusfarben erfährt man, dass es nicht um Nachzuchten geht, zeigt aber gleich auf Seite 314 ausschließlich solche. Dann erfährt man, dass Jack Wattley die ersten türkisfarbenen Diskusfische gezüchtet haben soll (vielleicht weil Dr. Schmidt-Focke lange Tod ist?) und dass diese als Flächentürkis bekannt wurden (das waren auch die des Doktors…). Er (Jack) soll auch zu den „absoluten Pionieren“ zählen (auch sicher weil die anderen nicht mehr leben…). Auf Seite 315 bekommt man dann auf dem oberen Foto einige Snake Skin Diskus zu sehen, mit der Unterschrift: „Die ersten Brillanttürkis…“, wobei es sich höchstens um den unteren Fisch auf dieser Seite dabei handeln kann. Die oben gezeigten sind Snake Skin von Willi Brockskothen. Es wird auf dieser und Seite 316 erzählt, dass „die zarte Pflanze der Diskuszucht in Südostasien“ erst nach 1985, bzw. laut  Kuan Kuo Zin (aus Taiwan), erst 1988 begann (das war möglicherweise in Taiwan) wobei man Lo in Hong Kong und andere die 10 Jahre früher schon riesige Zuchtanlagen hatten, ganz übersieht (aber damals gab es kein bede-verlag und Herr Degen publizierte Kochbücher). Aber wir erfahren das Degen ein bedeutender Exporteur war und das für Rottürkis deutsche Züchter verantwortlich waren (zwei Seiten zuvor war es noch Schmidt-Focke…).
Unter Moderne Diskusfarben werden einige alte Bekannte als neue Farbvarianten vorgestellt (S. 320-325) und einige der „modernen“ Namen gelistet wie Blue Diamond Pigeon Blood (beide seit Anfang der 1990er Jahre bekannt), Red Melon, Leopard Green (wieder ein „neuer“ Name für alte Bekannte), Leopard Snake Skin, San Merah (unter dem normalerweise ein ganz anderer Diskus verstanden wird), White Diamond oder White Swan (was nun? Normalerweise „White“ genannt, aber Swan oder Diamond verkauft sich besser…).
Unter Diskus in der Zukunft erfährt man, dass es erst so vor 20 Jahren richtig los ging, obwohl mehr Diskus vor 30 Jahren verkauft wurden als vor 20 Jahren, oder heute (aber Herr Mußtopf war damals sehr Jung muß man bedenken…). „Geisterhaft schöne, helle Diskus…“ sollen ein neuer Trend sein, sind aber schon seit mehr als 10 Jahren in Asien weit verbreitet (und nur dort gefragt). „Aber einen sicheren Ausblick zu geben ist nicht möglich“ heißt es. 
Bei Diskus bei Championaten wird einem geraten, dass „Farbe und Körpergröße“ die Hauptkriterien (Merkmale) eines Diskus für ein Championat sein müssen. Und wenn man das hört kann man verstehen warum es so viele Falsche Bewertungen bei gewissen Championaten gibt. (Aber das sind die „Experten“, die soll man Fragen…). Ich hoffe nur das bei Bewertungen der Miss Universum, bei Kois, oder Goldfische, bei Guppys oder Schwertträgern nicht auch diese „Hauptkriterien“ (Farbe und Größe) in Zukunft angewand werden… Hinzu kommt, dass ein Diskus nicht nur groß, aber auch „mindestens 18 Monate alt sein soll“. Also merkt Euch schöne Jungtiere (unter 18 Monate) werden nicht bewertet, mögen sie noch so schön sein… Man sollte auch das der Miss Universum-Kommission anraten, keine Frauen unter 25 Jahre zur Qualifikation!
Und noch schlimmer ist es bei den „15 Standardkategorien der internationalen Diskus-Shows“ (also nicht bei Championaten hoffe ich). Da werden Rottürkis mit Streifentürkis verwechselt (offensichtlich weiß man nicht was ist was); Rot gepunktet und Snake Skin sind praktisch identisch und auch „Offene Klasse gepunktet“ (welcher Züchter oder Liebhaber soll sich da noch auskennen, bzw. diese unterscheiden können???); eine Kategorie „Golden“ ist mehr als illusorisch mit den wenigen die es immer noch gibt; auch Weiß ist keine Kategorie für sich und noch gehört ein Rot gepunkteter in die offene Klasse. Bei dieser Einteilung mit den gezeigten Bildern, kann man nur sagen: Traurig und mehr als verwirrend – von einem Standard soweit entfernt, etwa wie die Erde vom Mond…
Am Ende gibt es noch Diskus im Internet (auch weil das echte große Diskusbuch, bzw. der Band 2 von Blehers Discus dieses Kapitel gelistet hat, mußte bede-verlag es auch bringen) mit traurigen zwei Portalen (nur die zwei, welche das Grosse Diskusbuch anpreisen auf ihrer Seite…), wo es noch weitere sehr gute im deutschsprachigen Raum gibt.
Fazit: Nicht kaufen, vergeudete rund 30 Euros und nicht lesenswert, außer den paar erwähnten Kapiteln, wobei diese auch nichts neues bringen, nicht was nicht schon gedruckt oder besser vorhanden ist.

Literaturnachweiß:
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