Heikos Biographie

ImageHeiko Bleher wurde am 18. Oktober 1944 in einem Bunker zwischen den Ruinen von Frankfurt am Main geboren. Er war das vierte und letzte Kind von Ludwig Bleher und Amanda Flora Hilda Kiel. Amandas Vater war der berühmte „Vater der Wasserpflanzen“, ein Pionier des modernen Aquariums, der in Frankfurt die größte Wasserpflanzen- und Zierfischzucht-Anlage der Welt aufbaute. In jenen Tagen…

Heiko Bleher wurde am 18. Oktober 1944 in einem Bunker zwischen den Ruinen von Frankfurt am Main geboren. Er war das vierte und letzte Kind von Ludwig Bleher und Amanda Flora Hilda Kiel. Amandas Vater war der berühmte „Vater der Wasserpflanzen“, ein Pionier des modernen Aquariums, der in Frankfurt die größte Wasserpflanzen- und Zierfischzucht-Anlage der Welt aufbaute. In jenen Anfangstagen der Aquaristik bereiste seine abenteuerlustige Tochter Amanda die Welt, um Fische und Pflanzen zu sammeln. Sie war die erste Frau in Deutschland, die ein Motorrad fuhr, und sie gewann 148 Motocrossrennen ausschließlich gegen männliche Konkurrenz; sie erwarb Titel in Tennis, Tischtennis (Weltvizemeisterin), europäischen Rollschuh- und Eislaufwettbewerben, und sie war die erste Frau, die ein Segelflugzeug flog …

Wie Amanda in die Fußstapfen ihres Vaters getreten war, so sollte auch Heiko später die Arbeit seiner Mutter fortführen. Mit vier Jahren sah er den ersten Discusfisch in einer Zierfischausstellung im noch immer zerstörten Frankfurt. Später reiste er mit ihr nach Afrika und dann, mit sechs Jahren, durch ganz Europa, wiederum um Pflanzen und Fische zu sammeln. Im Alter von sieben Jahren nahm ihn seine Mutter, zusammen mit dem älteren Bruder und zwei Schwestern, auf ihre erste Discusfangreise mit – eine höchst abenteuerliche Forschungsreise tief in die „grüne Hölle“ des südamerikanischen Dschungels hinein. Sie kamen in Gegenden, die von unbekannten Indianerstämmen bewohnt wurden, von denen einige kurz vorher vier Missionare getötet und verspeist hatten. Sie lebten über sechs Monate unter den Eingeborenen und entdeckten 60 neue Wasserpflanzen-Arten, zahllose Fische und viele weitere Tiere. Schon als Kind lernte Heiko, wie die Indianer zu leben und sich wie sie zu ernähren, und begann fleißig im Mato Grosso Fische und Pflanzen zu sammeln. Er lernte viel über Leben und Verhalten der Fische und wurde zunehmend vertraut mit der unglaublichen Vielfalt an Fischen, die sich hier in der unberührten Natur entwickelt hatte. Er entdeckte damals den Wimpelpiranha, aber keinen Discusfisch.
Zwei Jahre später sollte Amanda Blehers Rückkehr in die Zivilisation in der ganzen Welt Schlagzeilen machen. 1959 entschloss sie sich dann, sich ganz in Brasilien niederzulassen. Heiko half ihr beim Aufbau der Wasserpflanzen- und Zierfischzuchtanlagen im Dschungel in der Nähe von Rio. 1962 zog er in die USA und besuchte die Universität South Florida, um sein Wissen über Fische zu erweitern. Hauptsächlich in der Nacht studierte er u.a. Ichthyologie, Biologie, Limnologie, Ozeanographie und Parasitologie. Tagsüber arbeitete er bei Elsberry’s Fish Farm und später bei der Gulf Fish Farm. Nach zwei Jahren kehrte er nach Rio zurück und eröffnete Aquarium Rio und begann mit seiner eigenen Sammeltätigkeit in Brasilien. Er begründete mehrere Stationen im Landesinneren und später in anderen Teilen Südamerikas. Ende 1964 entdeckte er die erste neue Art, die nach ihm benannt wurde: Hemigrammus bleheri, den wunderschönen Rotkopfsalmler, heute einer der meistverkauften Aquarienfische. Er entdeckte auch den „Royal Blue“, die erste neue Discusform, die heute zu den Berühmtheiten der Welt zählt. Einige Jahre später hatte Heiko viele neue Gegenden entdeckt, wo noch niemand gesammelt hatte, und 1967 verlegte er den Sitz der Firma Aquarium Rio nach Deutschland und besuchte Brasilien und andere Teile Südamerikas monatlich für seine Sammelreisen.

 

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                 Heiko beim Fang in Westäthiopien                          Mit Eingeboren der 7 Seen in Urmetan, Tajikistan


 

Im Laufe der Jahre drang Heiko Bleher, fast immer im Alleingang, in die Dschungelgebiete aller süd- und mittelamerikanischen Länder vor. Er bereiste das Aamazonasgebiet bis zu zehnmal im Jahr auf der Suche nach Discus und anderen Fischarten. In den Siebzigern erweiterte er seine Erkundungsreisen nach Afrika, Asien und Ozeanien (Australien, Neuguinea usw.) und begann mit seiner weltweiten Vortragstätigkeit. In Zusammenarbeit mit dem deutschen ZDF entstand der erste Discus-Fernsehfilm mit dem Titel „Die Welt der Aquarienfische“; zahllose Fernsehauftritte in den verschiedensten Ländern sollten folgen. 1982 wurde sein erstes Discusbuch veröffentlicht, das bis heute zehn Neuauflagen erlebte. In vielen Zeitschriften auf der ganzen Welt erschienen Artikel über Discusfische von ihm. 1983 entstand der erste Dokumentarfilm „Der Wimpelpiranha“; Filme über Süßwasserfische in Neuguinea, Australien, Mittelamerika und Brasilien folgten und in den 90er Jahren dann vier Discusfilme. Bis 1997 versorgte er von Frankfurt aus den Großhandel auf der ganzen Welt Jahr für Jahr mit neuen Arten, darunter auch Discusvarianten, meist aufgrund von eigenen Entdeckungen. Zwischen 1965 und 1997 führte Heiko Bleher nicht nur die meisten natürlichen Discusvarianten (direkt oder mit Hilfe von Züchtern) ins Hobby ein, sondern machte insgesamt rund 4.000 Zierfischarten bekannt, die er selber entdeckt oder wiederentdeckt hatte. Darunter waren die Varianten „Blue headed Heckel“, „Alenquer“, „Red-spotted Greens“, aus den Regionen „Coari“ und „Japura“ sowie der berühmte „Rio-Ica“-Discus, weiterhin Regenbogenfische wie Melanotaenia boesemani, M. lacustris und M. praecox (heute wahrscheinlich mit die meistverkauften Aquarienfische), Kaiserfische wie Pterophyllum altum und „Zwerge“ wie Nanochromis nudiceps und Steatocranus bleheri oder Channa bleheri. Weiterhin gehören zu der kaum überschaubaren Zahl an Aquarienfischen, die auf seine Entdeckung zurückgehen, viele Loricariiden (rund 800 zum Zeitpunkt der Drucklegung), neue Corydoras-Arten, unzählige Salmler und Zwergbuntbarsche aus Westafrika und Südamerika, Messerfische, Kugelfische und Flundern. Zu seinen am meisten bekannten Neufunden gehört der erste bekannte Süßwasser-Sägerochen, den er 1982 in einem entlegenen nordaustralischen See entdeckte. Für seine Verdienste um das Hobby wurde Heiko Bleher 1993 in England und später auch in Frankreich zum Mann des Jahres ernannt; etliche weitere Titel sollten folgen. Er ist im Laufe seines Lebens vielen Königen, Präsidenten, Botschaftern und Senatoren begegnet. Aber weit entfernt von all dem, tief im Dschungel auf der Suche nach seltenen oder neuen Fischen fühlt er sich am wohlsten.

 

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Am Lago Aiapuá mit der Caboclo-Familie von Sé Francisco

 

1992 begründete Heiko Bleher das Vierteljahresmagazin „aqua geographia“ im Rahmen des Aquaprint-, späteren Aquapress-Verlages, einer einzigartigen Publikation mit einer großen Bandbreite an ungewöhnlichen Themen: Berichte über unberührte und bizarre Habitate, Expeditionen zu neuen, auf keiner Karte verzeichneten Orten, bedrohte Arten, aus Biologie, Herpetologie, Botanik, von Mythen und Legenden aus der Wasserwelt und vieles mehr. Er ist Chefredakteur der wissenschaftlichen Zeitschrift „aqua, Journal of Ichthyology and Aquatic Biology“ (Seit Volumen 12: aqua, International Journal of Ichthyology) und findet noch immer Zeit für zahllose Artikel und arbeitet seit 15 Jahren an einem künftigen Werk über sämtliche Süß- und Brackwasserfische.
Seine Vorträge führen ihn noch immer jedes Jahr in alle fünf Erdteile, und er wird häufig zur Bewertung von Fischen (meist Discus) bei Ausstellungen irgendwo auf der Welt eingeladen. Er arbeitete auch bei der Organisation der ersten internationalen Discus-Schau und -Ausstellung 1986 in Tokio mit und koordinierte die ersten drei Aquarama-Ausstellungen und -Konferenzen, wie sie alle zwei Jahre in Singapur stattfinden, um nur einige Beispiele zu nennen. Noch immer reist Heiko Bleher fast monatlich in entlegene Dschungelgebiete, um neue Fische zu finden, und mehrmals im Jahr in entlegene, unerforschte Amazonasgebiete auf der Suche nach Discus …
Sein Leben ist den Fischen gewidmed.

 

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Hemmigrammus bleheri von Heiko 1965 entdeckt        

 

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